Freitag, 4. Juli 2008

M4-Übungsaufgabe X: Netzwerke und Diskussionslisten








Hollerith/Dehomag/IBM für Zensus und KZ
Fotoquelle: jewishvirtuallibrary.org



"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen."

Zunächst ist einmal mehr ein homer'sches "D'oh!" zu artikulieren, da ich erst zu diesem späten Zeitpunkt bei der Suche in H-Soz-Kult auf ein sehr viel versprechendes Werk gestossen bin:
Lars Behrisch (Hrsg.), Vermessen, Zählen, Berechnen. Die politische Ordnung des Raums im 18. Jahrhundert. Historische Politikforschung 6 (Frankfurt a. M. /2006)

Hier ist auch wieder mein ständiger Wegbegleiter : ), was die "politischen Anmerkungen" betrifft, enthalten und weitere Aufsätze, die breite Anschauung verschiedenster Aspekte und kritische Auseinandersetzung mit altbackender historischer Demographie verheissen. Selbige Hülfswissenschaft geistert auch noch in Tagungsberichten herum; FFFFFFFFFFFertilitätsrate, Geburten - und Todesziffern und ihre ""Gottgegebenheit" vor der Verbreitung der Empfängnisverhütung" lassen grüßen.
Die Suche auf "Demographie" ausweitend finden sich kritische Beiträge (Tagungsberichte und Rezensionen) zur Rolle der Demographie im Nationalsozialismus, z.B. zur institutionellen Verflechtung eugenischer Natur. Ebenso auf H-Net. Dabei drängt sich der Gedanke nach einem historischen Längsschnitt der Regierungsrationalitäten in Beziehung zum Potential des Datenmaterials (u.u.) auf. Dass die Geschichtswissenschaft so intensiv die Demographie des Nationalsozialismus untersucht, mag wohl an der Deutlichkeit jenes Potentials liegen, wie sie im industriellen Genozid zum Ausdruck kommt. Der Exzess der Disziplinar- und Biomächte, der selbsterklärte Ausnahmezustand der Nationalsozialisten verweisen auf die stillen Ordnungen der Körper und Seelen, wie sie modifiziert und fortgeschrieben werden, seitdem der Souverän zählt.

Desweiteren finde ich hier eine interessante englischsprachige Rezension eines deutschsprachigen Beitrags zur angewandten Statistik, der mir neu erscheint. D'oh! D'oh!

Besonders angeturnt bin ich von der Artikelvorschau bei den Suchergebnissen auf H-Net, die kleine, den Suchbegriff beinhaltende Satzfetzen aus dem Artikel heraussprengt und unter seinem Titel anzeigt.
Alles in allem erweisen sich diese Netzwerke stets als aktuell und überaus praktisch, weil die Rezensionen viel verraten. Ich finde z.T. die selben Werke, die mir bereits die Bibliothekskataloge auswarfen, nun ausführlich rezensiert. Und bleib picken.
Wie Gott will, konnte ich auch eine fruchtbare, um nicht zu sagen: fertile, Diskussionsliste zu Demographic History finden. Und Weihnachtliches von der Jesusforschung (sic!) gibts in der Diskussion "Überlegungen zum Zensus des Quirinius"