Mittwoch, 23. April 2008

M4 - Übungsaufgabe III: Idealer Bibliothekskatalog



Science Fiction? Mein idealer Bibliothekskatalog wäre zunächst ein virtueller Volltextkatalog. Er würde zwar auch über die physischen Entsprechungen des Wissens wie Bibliotheken, Archive oder anderen Forschungseinrichtungen informieren aber das nur nebenbei. Der letzte Klick auf den Texttitel führt nicht zum physischen Standort eines Druckwerks sondern direkt in den Text. Google-Books z.B. kann das längst, ist aber leider den Restriktionen der Wirtschaftsordnung unterworfen.
Mit einem feinen und ausgeklügelten System von Indizes würden sich Texte und Textteile mannigfaltig neu ordnen, suchen und finden lassen, verwaltungstechnische Parameter wie Verlag und Erscheinungsort oder die Autorenschaft würden neben andere, forschungsinteressespezifische Anordnungen treten. So könnte ein praktikables Textnetzwerk entstehen, das von den Benutzern mitgestaltet wird: Textanordnungen, wie z.B. von LehrveranstaltungsleiterInnen zusammengestellte Reader (Handapparat), könnten von usern frei gestaltet und füreinander zugänglich gemacht werden, damit weniger Räder neu erfunden werden müssen. Eine solche Flexibilisierung der Anordnungen könnte am Ende noch Interdisziplinarität nach sich ziehen.
Es würden nicht mehr die Druckwerke sondern das darin enthaltene Wissen verwaltet, gedruckt müsste nur noch werden, was man in physischer Form zum Arbeiten benötigt.
Dies alles würde zumindest für wissenschaftliche Literatur gelten. Für Quellenbestände, die in den Archiven wuchern (Akten, Korrespondenzen, Urkunden, etc.), wäre das wahrscheinlich mangels Interesse den Aufwand nicht wert. Dies würde zumindest die Exklusivität des Materials der HistorikerInnen steigern.
Frage: "Wonach soll man darin suchen können?" Antwort: Nach Wissen, nicht nach Bücherln, Wälzern oder Hefterln.

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